Vierblättriger Klee – Das Glück, das von einer Pflanze kommt

Ein kleines Stückchen Natur, und doch birgt es etwas Geheimnisvolles. Das vierblättrige Kleeblatt soll es geben, seit es die ersten Menschen gibt. Und zwar die, die Adam und Eva hießen. Um die botanische Seltenheit rankt sich eine Legendenbildung. Eva wollte sich angeblich nicht ohne Erinnerungsstück aus dem Paradies vertreiben lassen und nahm den kleinen Glücksbringer einfach mit. Das seltene Blatt umgibt daher seit Hunderten von Jahren ein Hauch des Gartens Eden, und entsprechend wird es begehrt und gesucht. Wer es findet, schätzt sich glücklich. Die Kelten suchten es bereits mit Fleiß, weil es eine wichtige Zutat für die berühmten Zaubertränke war. Meist blieb den Druiden das Privileg vorbehalten, das Glücksblatt für magische Zwecke zu verwenden.

Der Klee besitzt bis heute Symbolkraft. Die Christen sahen darin schon früh ein Zeichen für das Kreuz und verbanden damit ein glückliches Leben. Man kann bei den vier gleichmäßigen Blättern aber auch an die vier Himmelsrichtungen denken oder an die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Wasser. Das Glück soll dem Finder besonders dann hold sein, wenn er ganz ohne bewusste Suche darauf stößt. Wer daran nicht glaubt, freut sich trotzdem über den außergewöhnlichen Fund. Oft wird er gepresst und findet sich in einem Album oder einem Schatzkästchen wieder. In früheren Zeiten wurden die trockenen Pflänzchen sogar in die Kleidung eingenäht. Schätzungen, dass es zum Fund so eines Glücks-Vierers kommt, liegen bei Angaben bis zu einem Verhältnis von 1:10000. Genau weiß es aber niemand.

Dabei ist immer die Rede vom echten Klee, nämlich dem Weiß- und dem Rotklee. In deren lateinischem Namensteil Trifolium steckt mit der Silbe Tri schon die Drei. Sie verweist auf die Normalität von drei Kleeblättern. Darüber hinaus kann man auch beim Hopfenklee sein Glück in Form der Vierblättrigkeit finden. Die Faszination ist für viele Menschen so groß, dass es sogar einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde gibt. Ein Einwohner Alaskas glänzt darin mit mehr als 110.000 getrockneten Exemplaren. Doch es bleibt nicht bei der Zugabe von einem Blatt. Es gibt sogar Klee mit fünf, sechs und mehr Blättern. Auch hier ist ein Weltrekord verzeichnet. Ein Japaner soll auf eine Variante mit 56 Einzelblättern gestoßen sein. Die Forschung hat über die Ursache der seltenen Erscheinung noch nicht viel erkundet. Bislang vermutet man eine genetische Veränderung, aber gleichzeitig werden auch Umweltfaktoren in Erwägung gezogen.

Glück hat man nicht nur selbst gern, es macht auch Spaß, es zu verschenken. Ein schöner Silvesterbrauch besteht im Mitbringen von Glücksklee. Dabei handelt es sich jedoch um eine andere Pflanze. Es ist ein Sauerklee, der ursprünglich von Mexiko nach Europa kam und vier Blätter als Grundausstattung mitbringt. Das tut dem guten Willen jedoch keinen Abbruch! Es gibt ein ganzes Arsenal an Sorten, sodass man zwischen verschieden gefärbtem Blattwerk eine gute Auswahl hat. Bis zu 40 Zentimeter wird der aparte Glücksbote hoch. Er fühlt sich auch auf dem Balkon oder der Terrasse wohl. Es gibt also keinen Grund, ihn achtlos im Müll verschwinden zu lassen, wenn er seinen Zweck als Mitbringsel erfüllt hat. Sogar in den Garten kann man ihn setzen, sobald die Frostperiode vorbei ist.

Wer also nicht verzweifelt suchen will und auch nicht zufällig auf ein vierblättriges Kleeblatt stößt, der greift zu der sympathischen Alternative im Topf und lässt dem Glück freien Lauf!

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