Samenbomben – blühende Überraschungen im Garten

Guerilla Gardening ist das Stichwort, wenn es um Samenbomben geht. Und genau das sollen die kleinen Bomben bewirken: blühende Bienenwiesen erschaffen, wo eigentlich keine sind. Mit Samenbomben geht das super schnell und einfach.

Samenbomben gibt es entweder fertig zu kaufen, oder man macht sie einfach selbst. Das geht nämlich genauso schnell, wie sie ins Beet zu werfen. Und die kleinen Samenbomben haben es wirklich in sich: viele Samen, die für bunte Bienenwiesen sorgen.

Kleine Bomben mit Überraschungseffekt

Samenbomben, auch Seedbombs, Seedballs oder Samenkugeln genannt, sind kleine Kugeln, die aus Ton, Erde und Samen bestehen. Die Zutaten werden zusammen gemischt und daraus kleine Kugeln geformt, die dann verteilt werden können. Durch den Ton in der Mischung fallen die Samenbomben beim Aufprall auf die Erde nicht auseinander und erst wenn es regnet und die Samenbomben nass werden, weicht der Ton auf und die Samen können keimen und wachsen. Gefüllt werden die Samenbomben mit dem unterschiedlichsten Saatgut. Das kommt ganz auf den eigenen Geschmack an. Wenn die Samenbomben als Geschenk gedacht sein sollen, kann man die Art der Samen auf den Beschenkten abstimmen. In vielen Samenbomben sind die Samen von Wildkräutern und Wildblumen enthalten. Die liefern Nahrung für viele Insekten wie Bienen, Hummeln und Co. und erhalten die hierzulande heimischen Arten. Samenbomben können aber auch Gemüsesamen oder Samen von Küchenkräutern enthalten. Das beste an den Samenbomben: schon nach wenigen Wochen fangen die ersten Blumen an zu sprießen und machen die Umwelt ein kleines bisschen grüner.

Samenbomben selber herstellen

Die kleinen Samenbomben gibt es schon fertig zu kaufen. Im Internet kann man sich die verschiedensten Samenmischungen aussuchen und bestellen. Wer aber selbst bestimmen möchte, welche Pflanzen aus den Samenkugeln sprießen, der sucht sich die Samen selbst aus und stellt seine Samenbomben selbst her. Das geht ganz einfach mit einer relativ kurzen Zutatenliste:
- ein Becher Samen
- vier Becher Erde
- vier Becher Ton bzw. Lehmpulver
- ein Becher Wasser
Alle Zutaten werden in einer großen Schüssel miteinander vermengt. Eventuell wird für das Mischen der Masse mehr Wasser benötigt, da hilft es, wenn man ein bisschen herumprobiert. Für das Mischen empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen, damit die Masse nicht allzu sehr an den Fingern kleben bleibt. Dann werden aus der Masse kleine Kugeln geformt, die zum Trocknen auf Zeitungspapier gelegt werden. Wenn die Samenbomben vollständig durchgetrocknet sind, können sie direkt ins eigene Beet geworfen werden, oder als Geschenk eine blumige Freude machen.

Vorsicht beim Guerilla Gardening

Natürlich ist es eine romantische Vorstellung, durch die Stadt zu laufen, Samenbomben in den Beeten zu verteilen und dafür zu sorgen, dass die Welt ein kleines bisschen bunter wird. Leider ist das nicht so einfach, wie gedacht. Denn es kommt darauf an, wo die Samenbomben verteilt werden sollen. Auf der rechtlich sicheren Seite ist man eigentlich nur auf dem eigenen Grundstück. Sobald die Samenbomben auf einem fremden oder öffentlichen Grundstück landen, wäre es laut §303 StGb (Strafgesetzbuch) eine Sachbeschädigung, wenn „rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört“ wird und „wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.“ Deshalb sollte man sich, wenn man die Stadt begrünen möchte, vorher eine Genehmigung der Stadt für die gewünschte Stelle abholen. Meist sind die Städte da aber sehr zuvorkommend und freuen sich, wenn die Begrünung der Stadt gefördert wird. Also: Samenbomben formen, rechtlich absichern und losgehen und die Städte bunter machen!

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