Bambus schneiden ist wie Rasen mähen, nur ein wenig größer


Für Bambus gelten keine Abstandsregeln zum Nachbarn, was zu Streitigkeiten führen kann. Daher sollte man rechtzeitig seinen Bambus schneiden.

Der immergrüne Bambus wird als Hecke und Sichtschutz immer beliebter. Er wächst rasch und kann je nach Sorte und Klima bis zu 20 Meter hoch werden.

Eine Hecke aus Bambus schneiden

Bambus ist beeindruckend, keine Frage. Aus einer kleinen Pflanze wird innerhalb von wenigen Wochen ein mehrere Meter hoher Halm. Schnell ist man da versucht, zur Schere zu greifen. Doch Vorsicht ist geboten, wenn man seinen Bambus schneiden möchte. Denn auch wenn die Halme verholzt wirken, so ist Bambus doch kein Gehölz. Es gehört vielmehr zur Familie der Süßgräser. Zu seinen Verwandten gehören unter anderem unsere einheimischen Getreidesorten und die Halme des Bambus sind ein wenig mit dem Stroh zu vergleichen, nur eben größer und fester. Und wie ein Getreidehalm wächst Bambus, einmal abgeschnitten, nicht weiter. Man sollte mit dem Schneiden des Bambus also warten, bis er die gewünschte Höhe erreicht hat und erst dann zur Schere greifen. Ein Bambushalm wächst nur eine Saison lang. Bambus vermehrt sich über unterirdische Rhizome, die im Frühjahr neu austreiben. Um eine flächendeckende Belaubung und damit einen besseren Sichtschutz zu erhalten, ist es ratsam, die Hecke stufig zu schneiden, also die einzelnen Halme in unterschiedlichen Längen zu belassen. Wenn sich die Rhizome zu sehr im Garten verbreiten und der Bambus zu sehr wuchert, empfiehlt es sich, eine Rhizomsperre zu setzen, damit man nicht ständig und überall den Bambus schneiden muss.

Bambus schneiden zum Auslichten und zur Verjüngung

Bambushalme wachsen zwar nach einem Jahr nicht mehr weiter, doch das Laub bleibt. Bei einigen Sorten findet im Frühjahr ein Laubwechsel statt, andere bilden kleine belaubte Seitentriebe. Auch die Halme können sich je nach Sorte verändern. Manche nehmen eine andere Farbe an. So haben die jungen Halme des Schwarzen Flachrohrbambus ein fleckiges Muster, das sich erst nach drei bis vier Jahren schwarz verfärbt. Die verschiedenfarbigen Halme der unterschiedlichen Sorten sind alles in allem schön anzusehen. Doch auch an Bambushalmen nagt der Zahn der Zeit und nach acht bis zehn Jahren werden sie unansehnlich, verwittern und werden grau. Nach zehn Jahren sterben sie in der Regel ab und tragen auch keine Blätter mehr. Es wird höchste Zeit: Man muss den Bambus schneiden und ihm einen Verjüngungsschnitt gönnen. Den Bambus schneiden sollte man auch, wenn er zu dicht geworden ist. Auch hier sollte man die alten Halme bodennah abschneiden, damit die jüngeren Platz haben, zu wachsen. Je häufiger man die alten Halme ausschneidet, desto reichlicher und dichter wachsen neue Triebe nach. Die beste Zeit für einen Schnitt ist der Spätherbst oder, in kühleren Gegenden, im Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb.

Bambus schneiden als Formschnitt

Einmal geschnitten wachsen die Halme des Bambus nicht weiter. Das macht sie zu perfekten Kandidaten für einen Formschnitt, egal, ob sie als Hecke gepflanzt wurden, im Kübel wachsen oder als Solitär frei im Garten stehen. Man wird mit dem Bambus schneiden keine so grazilen Figuren erreichen, wie zum Beispiel mit einem Buchsbaum, doch einfache Kugeln oder rechteckige Formen in verschiedener Höhe sind ebenfalls schön anzusehen und etwas Neues, das nicht jeder hat. Wenn man seinen Bambus regelmäßig auslichtet, wachsen auch die Blätter dichter und man hat einen echten Schatz in seinem Garten. Einige der Zwergarten lassen sich sogar als Bonsai kultivieren.
Eine andere Art des Formschnitts kann nach einem strengen Winter mit viel Schnee nötig sein. Besonders bei Arten des Schirmbambus biegen sich die Halme in eine ungewollte Richtung und sind schwer wieder in die Hecke einzugliedern.

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